Katheter: So individuell und vielseitig wie Sie
Einmal- und Dauerkatheter, durch die Harnröhre oder auch die Bauchdecke: Wer sich das erste Mal mit dem Thema beschäftigt, ist schnell überwältigt von der Bandbreite und der Informationsfülle auf diesem Gebiet. Doch keine Angst: Wir bringen für Sie Licht ins Dunkel!
Blasenkatheter kommen unter anderem bei frisch operierten Menschen zum Einsatz, die kurzzeitig nicht allein auf die Toilette gehen können. Außerdem leiten sie den Harn immobiler sowie dauerhaft inkontinenter Frauen, Männer und Kinder ab – sofern ein Arzt den Katheter verordnet hat. Und auch für mobile Menschen, die nicht auf herkömmlichem Weg ihre Blase entleeren können, sind diese Medizinprodukte gedacht. Dabei fließt der Urin mithilfe des eines Katheters meist direkt aus der Blase in einen Bein- oder Bettbeutel. Die verschiedenen Modelle sind aus weichem Kunststoff. Hersteller bieten sie in unterschiedlichen Durchmessern und Umfängen an, die in der Maßeinheit Charrière, CH, angegeben werden.
Welche Größe die richtige für Sie selbst, den Träger oder die Trägerin ist, entscheiden Ärzte und Ärztinnen. Wenn Sie wissen, welches Produkt Sie benötigen, dann können Sie direkt loslegen und den gewünschten Blasenkatheter in unserem Onlineshop kaufen.
Arten von Kathetern
Als Dauerkatheter bezeichnet werden Zugänge, die länger im Körper bleiben. Das Pflegepersonal führt sie entweder durch die Harnröhre (lateinisch: Urethra) der Patientin oder des Patienten in die Blase (transurethraler Blasendauerkatheter). Katheter durch die Bauchdecke (suprapubischer Dauerkatheter oder Bauchdeckenkatheter) legen Ärzte und Ärztinnen. Für die Vollständigkeit: Es gibt neben den beiden genannten noch einen weiteren Weg zum Urin; den durch die Niere. Nierenkatheter werden durch die Haut gelegt und führen Harn ohne Umweg über die Blase und die Harnröhre ab. Dauerkatheter müssen alle paar Wochen ausgewechselt werden.
Damit sie während der gesamten Zeit an Ort und Stelle bleiben, besitzen sie zwei Läufe. Einer sorgt dafür, dass Urin abfließt. Durch einen anderen kann das medizinische Personal destilliertes Wasser in einen kleinen Ballon füllen, der den Katheter im Blaseninneren sichert. Ausführungen mit drei Läufen sind für Patientinnen und Patienten gedacht, die zusätzlich eine Blasenspülung oder flüssige Medikamente sowie Kontrastmittel verabreicht bekommen.
Transurethrale Einmalkatheter hingegen besitzen nur einen Lauf, sind also quasi eine Einbahnstraßen-Konstruktion. Diese Art von Kathetern kommt zu Untersuchungszwecken in der Urologie zum Einsatz. Und sie werden auch von Menschen verwendet, die nicht auf natürlichem Weg – sprich: auf der Toilette – Wasser lassen können. Diese führen sich den Katheter teils auch eigenständig ein, entleeren ihre Blase und entfernen den Kunststoffschlauch anschließend wieder. Das geschieht vier- bis sechsmal am Tag (intermittierender Katheterismus).
Neben der Verweildauer im Körper und der Lauf-Anzahl unterscheidet auch noch die Form der Spitze die verschiedenen Katheter voneinander. Die gebräuchlichsten Spitzen:
- Nelaton bezeichnet eine gerade, abgerundete Spitze, die sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet wird
- Tiemann-Spitzen sind leicht gebogen und laufen konisch, also kegelförmig, aus. Katheter mit dieser Spitze werden für Männer mit Hindernissen in der Harnröhre verwendet
- die Mercier-Spitze bezeichnet eine Kombination von Nelaton und Tiemann; eine zylindrisch geformte Spitze mit Krümmung
Modelle für Frauen, Kinder und Männer
Weil es neben individuellen Eigenheiten auch grundlegende anatomische Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern sowie Männern und Frauen gibt, spielen bei der Auswahl eines Urinkatheters auch diese Kriterien eine entscheidende Rolle – zumindest bei Einmal-Produkten. Der Mann besitzt die längste Harnröhre. Katheter für ihn können deshalb etwa 40 Zentimeter lang sein. Die Produkte für die Frau und das Kind sind kürzer.
In welchen Bereichen werden Katheter eingesetzt?
Blasenkatheter werden häufig in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verwendet. Aber auch im privaten Umfeld kommen sie zum Einsatz – etwa, wenn Menschen in ihren eigenen vier Wänden gepflegt werden oder ihre Blase mittels eines Einmal-Katheters eigenständig entleeren.
Unsere FAQs zu Kathetern:
Warum bekommt man einen Katheter?
Das kann unterschiedliche Gründe haben. Urologen setzen Katheter für Untersuchungen ein, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sorgen sie bei denjenigen für Abhilfe, die nicht selbstständig Wasser lassen können. Inkontinenten, mobilen Menschen mit entsprechender ärztlicher Diagnose, die mit Vorlagen, Einlagen und Windeln nichts anfangen können, sichern ableitende Systeme wie der Katheter, der mit einem Urinbeutel kombiniert wird, ein freies, selbstbestimmtes und aktives Leben. Daneben bergen sie allerdings auch ein gewisses Infektionsrisiko.
Wie funktioniert der Blasenkatheter bei Frauen?
Ein dünner Schlauch wird über die Harnröhre in die Blase eingeführt. Hat die Nutzerin einen Dauerkatheter gelegt bekommen, fließt ihr Urin in einen Beutel ab, den sie entweder am Körper trägt oder der an ihrem Bett hängt. Frauen, die sich selbst katheterisieren, können ihren Urin auch direkt in die Toilettenschüssel fließen lassen.
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