Senioren-WG

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Wohnformen: WG

In Gemeinschaft ist man weniger allein 

Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.

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Wohngemeinschaft – das klingt erst einmal nach einer Wohnform, zu der sich Studierende entscheiden, um mit ihren Freunden und Freundinnen zusammenzuleben, mit ihnen zu feiern und gleichzeitig Geld zu sparen. Allerdings sind auch sogenannte Alten-WGs eine Win-Win-Situation für alle, die mitmachen. Hier teilen sich Senioren und Seniorinnen Wohnraum, Pflegekräfte und verbringen ihren Alltag miteinander – zu dem sicherlich auch die eine oder andere Geburtstagsfeier gehört. Wir führen in diesem Text auf, was trägergestützte Angebote in diesem Segment von privaten unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis

Mit Träger

Generell bieten Pflegedienste sowie auch Wohlfahrtsverbände Senioren- oder Pflege-WGs an. Zu Letzteren gehören in Deutschland die Caritas, die Arbeiterwohlfahrt, das Diakonische Werk, der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden. Der große Vorteil hier: Interessierte und ihre Angehörigen können sich quasi ins gemachte Nest setzen.

Was derartige Wohnformen ausmacht? Mehrere Erwachsene in der Regel fortgeschrittenen Alters wohnen in einem Haus, einer Wohnung oder sogar auf einem Pflegebauernhof (siehe Link zur Bauernhof-WG am Textende). Um die Betreuung kümmert sich ein ambulanter Pflegedienst. Je nach Form hilft eine Präsenzkraft bei der Haushaltsführung, organisiert, verwaltet und betreut das Gemeinschaftsleben. Jedes WG-Mitglied bewohnt ein eigenes Zimmer. Die Gemeinschaftsräume wie das Wohnzimmer, die Küche und das Bad sind – der Name lässt es vermuten – für die Gemeinschaft, also für alle da. Wobei sich die Konzepte auch leicht voneinander unterscheiden können. Manchmal haben die Zimmer eigene Bäder – beispielsweise bei den Senioren-WGs der Caritas Bremen.

Privat aktiv werden

Neben den trägergestützten Angeboten gibt es allerdings auch private. Wer selbst eine ambulant betreute Wohngemeinschaft gründen möchte, der sollte sich früh genug damit beschäftigen. Schließlich gilt es neben der Suche nach der geeigneten Immobilie auch noch rechtliche Faktoren zu beachten – und organisatorische Dinge zu klären. Dazu gehören die Art des Mietvertrags (mehrere eigenständige oder ein Hauptmieter) sowie auch eine eventuelle Anschubfinanzierung von maximal 10 000 Euro pro WG (Deutsche Alzheimer-Gesellschaft). Neben Letzterer gibt es weitere Vorteile: Die Gründerväter und -töchter können sich die passenden Mitbewohner und Mitbewohnerinnen selbst aussuchen. Wesenszüge, die erst nach einer Weile zutage treten, macht das zwar nicht wett. Aber die Personen, die einem direkt unsympathisch sind oder unpassend für das WG-Leben erscheinen, überleben die erste Castingrunde zumindest gar nicht erst.

Wer eignet sich für WGs?

Denn wie Studierende sollten auch Senioren und Seniorinnen ein paar Eigenschaften mitbringen, um geeignet für diese Wohnform zu sein. Da die betagten Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in die Gestaltung des Tagesablaufs einbezogen werden, bietet es sich an, möglichst mobil einzuziehen. Die Menschen sollten zudem ein gewisses Maß an Geselligkeit mitbringen und mit weniger Privatsphäre klarkommen. Doch was zunächst wie ein großer Nachteil klingt, ist gleichzeitig der größte Vorteil einer Wohngemeinschaft: Niemand ist allein.

Noch ein absolutes Pro-Argument ist die Höhe der WG-Zimmer-Miete, wenn man diese etwa mit der vergleicht, die für eine eigene, womöglich sogar barrierefreie Seniorenwohnung plus Pflegeleistungen anfällt. Je nach Vereinbarung können auch die eigenen Haustiere mit in die WG ziehen. Das gilt es allerdings vor Einzug zu klären. Ebenso übrigens, wie die Möglichkeit, Besuch in der WG zu bekommen.

Zusammenleben mit Demenz

Eine Sonderform der Senioren-WG stellt die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz dar. Dort sind die Umgebung und die Betreuung auf die Bedürfnisse dementieller Menschen zugeschnitten. „Die Erkrankten werden durch Angehörige, rechtliche Betreuer oder Bevollmächtigte vertreten und sind Mieter“, heißt es in einem Informationsblatt der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft (siehe Links am Textende). Das heiße allerdings auch, dass relativ hohe Anforderungen an die Angehörigen, Betreuer oder Bevollmächtigten gestellt werden. Die Bewohner und Bewohnerinnen einer Demenz-WG können dem Verein zufolge bis zu ihrem Lebensende in den Alternativen zu Pflege- beziehungsweise Seniorenheimen bleiben. Zwischen ihnen und dem jeweiligen Pflegedienst gebe es individuelle Verträge über die Betreuung sowie die Pflege. Die Gemeinschaft könne sich zudem und unabhängig davon auf gepoolte Leistungen verständigen.

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (Link), Stand: 06. März 2023.

Südwestrundfunk (Link), Stand: 06. März 2023.

Angaben des Caritasverbands Bremen e.V. (Link), Stand: 06. März 2023.

Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland e.V. (Link), Stand: 06. März 2023.

Zukunft Pflegebauernhof (Link), Stand: 06. März 2023.

Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (Link), Stand: 06. März 2023.

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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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