Arten von Gehhilfen

Arten von Gehhilfen
Gehhilfen

Die richtige Unterstützung erweitert den Radius

Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.

Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.

Sobald ein Kind selbstständig einen Fuß vor den anderen setzen kann, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt. Mobil zu sein, zu entscheiden, wo man hingehen möchte und wohin nicht, das ist eine große Errungenschaft. Sie bedeutet Freiheit und Selbstbestimmung. Irgendwann in der zweiten Lebenshälfte kann es allerdings passieren, dass einem die Knie öfter mal den Dienst versagen, die Fußgelenke schmerzen oder sich die Beinmuskeln einfach nicht mehr so kraftvoll ins Zeug legen wie früher. Dann ist es Zeit, sich Unterstützung zu holen. Gehwagen, -stöcke und Rollatoren bieten genau diese. Um ihrer Mobilität willen, sollten Betroffene sich frühzeitig informieren und nach der passenden Gehhilfe umschauen. Denn einmal abgebaute Muskulatur ist nur schwer wiederzubekommen. Wir nehmen die unterschiedlichen Alltagshelfer und ihre Vorteile unter die Lupe.

 

Inhaltsverzeichnis

Den Anfang macht der Stock

Der Gehstock kann gut und gerne als Einsteiger-Modell bezeichnet werden. Wer darauf zurückgreift, dessen Geh- und Stehvermögen ist wahrscheinlich nur wenig eingeschränkt. Aber auch Menschen, die immobiler sind und normalerweise Rollatoren oder sogar Rollstühle nutzen, können mithilfe von Gehstöcken laut einem Ratgeber-Text der Barmer ideal kurze Strecken überbrücken oder sich in engen Räumen bewegen.

„Gehstöcke gibt es aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Stahl, Aluminium oder seltener auch Carbon“ („Sicher unterwegs mit dem Gehstock“, Barmer). Die Materialien führen zu Gewichtsunterschieden. Zudem gibt es verschiedene Enden – eine gummierte Spitze oder auch vier Auflagepunkte – sowie vor allem Griff-Variationen. Die Form, die Regenschirme oder Zuckerstangen stereotypisch haben, wird im Gehstock-Universum Rundgriff genannt. Aber nicht jedem Nutzer und jeder Nutzerin bieten sie den nötigen Halt.

Handstücke in Wellenform verbergen sich hinter Namen wie Fritz- oder Derbygriff. Daneben existiert außerdem noch eine Reihe anatomischer Griffe. Welches Handstück das richtige ist, müssen zukünftige Stock-Nutzer und -Nutzerinnen jeweils für sich entscheiden.

Auswahl an Gehhilfen

Gehböcke und Rollatoren: Hilfe auf drei bis vier Beinen

Für wen es ein bisschen mehr Unterstützung sein darf, der sollte sich Gehböcke oder -gestelle anschauen. Oder aber die bei Seniorinnen und Senioren allseits beliebte Rollatoren. Böcke und Gestelle sind vierbeinige Rohrkonstruktionen, auf die sich Menschen aufstützen können, während sie sich fortbewegen. Zwischen den Schritten müssen Nutzerinnen und Nutzer die Vorrichtung anheben und selbstständig versetzen. Das macht sie für den Alltag nur mäßig beliebt.

Eindeutig mehr Fans haben hingegen Rollatoren. Sie unterscheiden sich von Gehgestellen und
-böcken in erster Linie durch ihre Räder – die meisten mit vier Stück, wenige mit nur dreien. Außerdem bieten die Hilfsmittel andere Vorteile: Hand- sowie Fußbremsen, Abstellflächen und integrierte Einkaufstaschen oder -körbe – sowie eine mobile Sitzmöglichkeit – teils sogar mit Rückenlehne. Die Welt der Rollatoren ist vielfältig!

Anti-Freeze: Mit Laser und Leiste in die Bewegung

Spezialprodukte trumpfen mit Sondermaßen (klein wie groß) auf, extrem hohem Belastungsgewicht, einem kleinen Wenderadius für Innenräume oder einer Anti-Freezing-Funktion. Letztere ist auch in manche Gehstöcke eingebaut und bezeichnet einen optischen Anreiz, der auf Knopfdruck ausgelöst wird. Er ist für Menschen mit Parkinson gedacht, denn diese erstarren hin und wieder mitten in ihren Bewegungen. Eine kleine ausklappbare Leiste oder ein Laserstrahl helfen ihnen dabei, weiterzugehen.

Die Krankenkassen übernehmen in Deutschland die Kosten für Standard-Rollatoren. Diese sind meist aus Stahl gefertigt, besitzen ein gewisses Gewicht und sind oft quer faltbar. Die Stiftung Warentest fand vor einigen Jahren allerdings kein Kassenmodell besser als ausreichend.

Aluminium- und Carbon-Modelle kosten mehr

Dabei auffällig: Besonders in der Bewertungskategorie Handhabung waren die vier Basic-Modelle unter den zwölf Vergleichsartikeln damals schlecht (andere Kategorien: Sicherheit, Haltbarkeit, Schadstoffe).

Leichtere Rollatoren aus Aluminium oder sogar Carbon, die sich oftmals längs falten und so besser platzsparend hinstellen lassen, übersteigen oft das Budget, das die Kassen für ein Hilfsmittel dieser Art locker machen. Das heißt, dass sie sich – wenn die medizinische Notwendigkeit generell besteht – lediglich an den Kosten beteiligen.

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

BARMER (Link), Stand: 16. Juni 2022.

Stiftung Warentest (Link), Stand: 17. Juni 2022.

Eine Antwort

  1. Ein Gehstock scheint mir auch die beste Alternative zu sein, wenn man nicht mehr so stabil stehen kann. Die zusätzliche Unterstützung kann einen großen Unterschied ausmachen. Als mein Großvater einen Gehstock bekam, konnte er viel mehr gehen und seine Gesundheit verbesserte sich.


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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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