Hausmittel gegen beißende Gerüche
Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.
Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.
Ist das Kleinkind zu vertieft ins Spiel, der Großvater nach seiner Prostata-OP nicht mehr schnell genug oder verwechselt der Welpe die Yucca-Palme mit dem Baum im Garten, dann kann es passieren, dass Urin auf Polstermöbel oder in Teppichfasern gelangt. Jetzt ist guter Rat teuer. Denn wenn sich der Harnstoff erst einmal durch den Luftkontakt in Ammoniak und Kohlendioxid verwandelt, dann beginnt der Stresstest für Nasen; dann stinkt’s (Ruhr24). Wir beschäftigen uns in dem folgenden Text darum mit Mitteln, die Uringestank neutralisieren. Die meisten davon lassen sich in jedem Haushalt finden – Sie werden sehen.
Erste Hilfe
Bevor Sie zu Sprays oder Pasten greifen, erfolgt im Idealfall eine simple Vorarbeit: Schnappen Sie sich einen Baumwolllappen, ein Küchen- beziehungsweise Taschentuch oder auch einen sauberen Schwamm und nehmen Sie so viel Urin wie möglich auf. Wichtig hierbei und auch bei folgenden Schritten: Am besten tupfen Sie. Denn jegliches Reiben würde die Körperflüssigkeit tiefer in das Gewebe befördern.
Wo wir gerade über tieferliegende Fasern sprechen: Wer Salz, Reis oder auch Katzenstreu zur Hand hat, kann eine Portion davon im Anschluss auf die betroffene Stelle geben (Stuttgarter Nachrichten). Das saugt Feuchtigkeit und Flüssigkeit in sich auf. Nach rund 10 Minuten können Sie die Körner oder Krümel dann einfach mit einem Staubsauger entfernen.
Wer zunächst Wasser zum Auswaschen verwenden möchte, der sollte unbedingt auf kaltes Nass zurückgreifen. „Auf keinen Fall sollte heißes Wasser verwendet werden, da so die Proteine und Flecken an die Textilfasern gebunden werden“, heißt es in einem Info-Text von Ruhr24.
Essig
Ein Essigreiniger, der gegen Harngeruch wirkt, ist schnell gemacht: Mischen Sie dafür einfach Essig und Wasser im Verhältnis 2 : 1 (Utopia). Die Mischung können Sie entweder auftupfen oder mithilfe einer entsprechenden Flasche auf das Gewebe aufsprühen. Der Utopia-Artikel rät, zunächst an einer unauffälligen Stelle zu testen, ob der jeweilige Stoff mit dem Essig-Gemisch klarkommt. Denn im ungünstigsten Fall verursacht es Verfärbungen.
Backpulver und Natron
Diese beiden Pulver bezeichnet ein Focus-Ratgebertext als „wahre Allzweckwaffen im Haushalt“. Denn mit ihnen lässt sich nicht nur kochen und backen, sondern auch Uringeruch vertreiben. Dafür mischen Sie einfach entweder Natron oder Backpulver mithilfe von Wasser zu einer Paste. Diese tragen Sie großzügig auf die betroffene Stelle auf und lassen sie einwirken – „am besten über Nacht“, rät der Focus. Gegebenenfalls mit ein wenig klarem Wasser nachwischen.
Waschmittel
Haben Sie keinen Essig, kein Natron oder Backpulver im Haus? Das Pastenprinzip können Sie auch auf Waschpulver übertragen. Während das Auswaschen bei der vorherigen Variante kein Muss ist, sollten Sie das Waschmittel nach der Behandlung unbedingt wieder mit klarem Wasser aus dem Sofa-, Kissen- oder Teppichstoff entfernen.
Alkohol
Ja, richtig gelesen: Auch Alkohol eignet sich dazu, unangenehme Gerüche wie den nach Urin zu neutralisieren. Doch Sie sollten diese Aufgabe nicht etwa dem cremigen Sahnelikör überlassen, der bald weg muss, sondern an dieser Stelle auf klare Spirituosen mit mehr Umdrehungen setzen. Laut dem Utopia-Text eignet sich beispielsweise 40-prozentiger Wodka dazu, unliebsamem Pipi-Duft ein Ende zu setzen. Keine Sorge: Die alkoholische Note verfliegt binnen kurzer Zeit wieder.
Selbstgemachter Enzymreiniger
Einen Teelöffel Hefe, 100 Gramm Zucker, 300 Gramm frische, kleingehackte Zitronenschale und einen Liter lauwarmes Wasser: Das braucht man, um einen Bio-Enzymreiniger selbst herzustellen. Das und ein wenig Zeit. Laut Ruhr24 müssen Sie alle Zutaten in eine Flasche füllen und dafür sorgen, dass sich der Zucker auflöst. Anschließend muss die Flasche zwei Wochen lang täglich geschüttelt und geöffnet werden. Ist die Zeit um, empfiehlt der Ratgeber-Text, die Zitronenschalen herauszufiltern und die Flüssigkeit in einem luftdichten Behälter aufzubewahren. Nun ist der DIY-Reiniger bereit für seinen Einsatz.
Wie die Enzyme wirken? „Diese Produkte enthalten Proteine, die biologische Prozesse auslösen. Da es sich bei Urin um eine organische Substanz handelt, neutralisieren Enzymreiniger diese geruchsauslösenden Bakterien. Die Reiniger sind umweltfreundlich, biologisch abbaubar und materialschonend“ (Focus). An dieser Information lässt sich bereits erahnen, dass es Enzymreiniger auch zu kaufen gibt.
Produkte aus dem Handel
In den Läden vor Ort sowie online gibt es zahlreiche Mittel, die gegen Uringeruch wirken sollen. Dazu gehören weitere biologische Produkte, effektive Desinfektionsmittel sowie andere Artikel mit chemischer Zusammensetzung. Da sich diese Mittel teils nach Einsatzort oder -material beziehungsweise Verursacher (Tier oder Mensch) unterscheiden, sollten Sie sich die Anwendungshinweise auf der Packung vor Gebrauch genau durchlesen.
Nicht mehr ganz frisch?
Immer der Nase nach: Sollten Sie eine durch Tier- oder Menschen-Urin verschmutzte Stelle erst bemerken, wenn diese längst getrocknet ist, bereits riecht und fleckig ist, dann bietet sich die Behandlung mit sogenannten Waschsaugern und Dampfreinigern an. Derartige Geräte lassen sich den Stuttgarter Nachrichten zufolge in Baumärkten leihen. Nach der Behandlung sollten Teppich oder Polster – wenn möglich – an der frischen Luft und in der Sonne trocknen.
Prävention statt Nachsorge
Für alle, die ihr Hab und Gut von Vornerein gegen Verunreinigungen schützen wollen, haben wir schon mal etwas vorbereitet: einen Artikel, der sich mit Schutzprodukten für Polstermöbel beschäftigt.
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:
Stuttgarter Nachrichten „Uringeruch aus Teppich entfernen“ (Link), Stand: 27. März 2024.
Utopia GmbH „Uringeruch entfernen: Mit diesen Hausmitteln klappt’s“ (Link), Stand: 27. März 2024.
RUHR24 GmbH „Uringeruch neutralisieren: Hausmittel entfernt beißenden Gestank in Sekunden“ (Link), Stand: 27. März 2024.
FOCUS online „Uringeruch neutralisieren – so geht’s“ (Link), Stand: 27. März 2024.
