Astronautennahrung

Astronautennahrung
Astronautennahrung

Wenige Schlucke, viel Energie

Die ungefähre Lesezeit beträgt 20 Minuten.

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Astronautennahrung, die; zusammengesetztes Substantiv; bezeichnete ursprünglich Pasten, die Raumfahrern als Nahrung im All diente. Das große Gourmet-Erlebnis erwartete in der Tube, in der das Essen verpackt war, niemanden.  Aber darum ging es nicht. Wichtig waren die konzentrierten Nährstoffe, die den dicken Brei ausmachten. Diese waren es auch, die der hochkalorischen Trinknahrung den Beinamen Astronautennahrung oder Astronautenkost verschafften. Und darum soll es in diesem Text gehen.

Inhaltsverzeichnis

1,5 Millionen Menschen mangelernährt

Wer das Wort Mangelernährung hört, denkt womöglich erst einmal an alte Seefahrer und Skorbut (Vitamin-C-Mangel). Oder er beziehungsweise sie hat Entwicklungsländer im Kopf, in denen einigen  Menschen das Geld für eine ausgewogene Ernährung fehlt oder aber der Zugang dazu. Aber auch hierzulande gibt es mangelernährte Menschen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin beschreibt die Situation sogar als „alltägliches und drängendes Problem (…), von dem etwa 30 bis 50 Prozent vor allem der älteren Patientinnen und Patienten bereits vor Aufnahme in [eine] Klinik betroffen sind.“ Hinzu kommen Menschen, die sich aufgrund eines Unfalls, einer Erkrankung oder deren Behandlung – beispielsweise während einer Chemotherapie – nicht mehr so ausgewogen ernähren oder so viele Kalorien zu sich nehmen können, wie es für sie gesund wäre. Ein Artikel in der Deutschen Apotheker-Zeitung sprach vor einiger Zeit von 1,5 Millionen Personen, denen in Deutschland aufgrund einer falschen Ernährung wichtige Vitamine, Mineralien, Eiweiß, Spurenelemente oder Fette fehlen. Das kann die gesundheitliche Situation, die bei einigen Menschen in der Altenpflege oder der Krankenpflege sowieso außerhalb des grünen Bereichs liegt, weiter verschärfen.

Breit gefächerte Zielgruppe

Hochkalorische Trinknahrung ist erfunden worden, um dem entgegenzusteuern, um Ernährungsdefizite auszugleichen und das Immunsystem insbesondere von Menschen mit folgenden Beschwerden wieder aufzupäppeln:

  • Genereller Mangelernährung
  • Essstörungen
  • Krebs und Krebstherapie
  • Fettverwertungsstörungen
  • Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen
  • Demenz
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Personen, die aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustands auf eine anstehende OP vorbereitet werden müssen
  • Schluckbeschwerden (Dysphagie)

Oder mit Fokus auf inhaltliche Bestandteile ausgedrückt: Die Rezepte wurden unter anderem konzipiert für:

  • Menschen mit Glukoseintoleranz
  • Patienten und Patientinnen, die sich laktosearm sowie glutenfrei ernähren müssen und unter Umständen einen erhöhten Eiweißbedarf haben und wenige Ballaststoffe zu sich nehmen dürfen
  • Frauen und Männer mit einem großen Bedarf an energiereicher und besonders fetthaltiger Nahrung
  • Menschen, die eine Diät mit spezieller Eiweißzusammensetzung einhalten müssen
  • denen generell wichtige Nahrungsbestandteile fehlen

In der aktuellen Arzneimittelrichtlinie ist außerdem festgeschrieben, dass Mediziner und Medizinerinnen bei gegebener Indikation „…die Versorgung mit Elementardiäten und Sondennahrung in Form von norm- oder hochkalorischen Standardprodukten (bilanzierte Diäten)…“ (Seite 19) verordnen können. Das heißt, dass Erkrankte hochkalorische Trinknahrung – wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllen – auf Rezept bekommen können.

Die Produkte der Marken Fresubin und Provide (Fresenius Kabi), Resource (Nestlé) sowie Forti Fit (Nutricia Milupa/ab 1. November 2022 Danone), die wir aktuell im Onlineshop von Citycare24 anbieten, sind demnach für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt worden. Der große Vorteil dieses Instrumentes für das Diätmanagement: Auch wer aktuell appetitlos ist, einfach zu essen vergisst, feste Nahrung schlecht schlucken oder sie nicht verwerten kann, der bekommt mit vergleichsweise wenig Aufwand die Nährstoffe, die er oder sie dringend benötigt. Das hilft Patientinnen und Patienten, ihr Gewicht zu halten und verhindert, dass ihnen Muskeln verloren gehen.

Alles andere als Einheitsbrei

Geschmacklich haben Nutzerinnen und Nutzer die Qual der Wahl. Sie können unter anderem folgende Sorten wählen:

herzhaft
  • Champignon
  • Gemüsesuppe
  • Geflügelcreme
  • Sommertomaten-Suppe
  • Spargel
  • Tomate-Karotte
dazwischen
  • Cappuccino
  • Kaffee
  • neutraler Geschmack
süß
  • Ananas-Mango
  • Apfel
  • Aprikose
  • Aprikose-Pfirsich
  • Banane
  • Erdbeere
  • Erdbeere-Himbeere
  • Johannisbeere
  • Karamell
  • Kirsche
  • Limone
  • Mango
  • Multifrucht
  • Nuss
  • Orange-Ananas
  • Schokolade
  • Schoko-Minze
  • Vanille
  • Vanille-Karamell
  • Walderdbeere
  • Waldfrucht
  • Zitrone

Leicht zu transportieren und kaum Vorbereitungszeit

Die speziellen Produkte sind meist lange haltbar, lassen sich gut mitnehmen, ideal dosieren und unterscheiden sich teilweise in ihrer Darreichungsform voneinander. Während viele Artikel bereits trinkfertig in kleinen Flaschen geliefert werden, müssen Pulver zunächst mit Flüssigkeit vermischt werden, um zu einem Getränk zu werden. Daneben gibt es unter derselben Überschrift außerdem noch Instantpulver, die zum Andicken warmer wie kalter Getränke und Speisen dienen. Sie richtet sich an Personen, die Flüssigkeiten nicht ohne Weiteres durch ihren Hals bekommen. Und dann gibt es auch noch breiige oder joghurtartige Speisen. Der Vorbereitungsaufwand ist bei allen Varianten überschaubar.

Sportler und Raumfahrt-Fans

Nutznießer von der Erfindung der kalorienreichen Zusatznahrung gibt es im Übrigen auch längst: Menschen, die ihren Körper optimieren wollen. So verpflegen sich Sportler und Sportlerinnen, die sich beispielsweise gerade mit dem Muskelaufbau beschäftigen oder Leistungssport betreiben, teils ebenfalls mit den kleinen Trinkportionen. Und weil der Mainstream längst auf die flüssige Nahrungsergänzung aufmerksam geworden ist, verkaufen auch Supermärkte die kleinen Kalorienbomben.

Aber Achtung: Wer aus medizinischen Gründen auf hochkalorische Trinknahrung angewiesen ist und sie womöglich sogar vom Arzt oder der Ärztin empfohlen bekommen hat, sollte deren Zusammensetzung genau kennen und besser auf etablierte Marken und damit Rezepturen zurückgreifen!

Und Apropos Rezepte: Wenn Sie ursprünglich wegen der eingangs erwähnten Astronautennahrung auf diesen Text gestoßen und dann bis hier hin hängen geblieben sein sollten, dann haben wir noch einen Tipp für Sie. In „The Astronaut’s Cookbook“ (auf Englisch) verraten die Nasa-Veteranen Charles T. Bourland und Grogory L. Vogt Geschichten, Rezepte und mehr vom Essen in den Weiten des Weltalls. Viel Spaß beim Nachkochen! 

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

European Space Agency (ESA) (Link), Stand: 26. August 2022.

Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (Link), Stand: 29. August 2022.

Deutsche Apotheker Zeitung (Link), Stand: 29. August 2022.

Arzneimittelrichtlinie im Gemeinsamen Bundesanzeiger (Link), (zuletzt geändert und in Kraft getreten am 4. August 2022).

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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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