Laktose

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Milch macht manche Menschen malad

Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.

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Soja-Joghurt, Hafermilch-Latte, Mandelmilch: Immer mehr Menschen in Deutschland ersetzen Kuhmilch mit Alternativen. Dem Statistik-Portal Statista zufolge ist der Absatz im pflanzlichen Milchsegment im Jahr 2022 um 85 Prozent gestiegen, bei Käse hat sich der Absatz bei den Alternativprodukten den Erhebungen nach sogar verdoppelt. Viele Verbraucher steigen aus ideologischen Gründen um. Andere vertragen Milch und Milchprodukte nicht so gut – oder sind gar laktoseintolerant.

Inhaltsverzeichnis

Aus Zitze, Brust oder Flasche

Milch ist für alle Säugetiere ein wichtiges Nahrungsmittel. Schließlich ernähren sich alle Tier- und Menschenkinder erst einmal von der weißlichen Flüssigkeit – egal, ob nun aus der Brust beziehungsweise Zitze ihrer Mutter oder aus dem Fläschchen. Später, wenn die Sprösslinge nicht mehr so jung sind, dann bekommt Milch ihnen nicht unbedingt gut. „Laktose mit der Zeit nicht mehr zu vertragen, ist ein ganz natürlicher Prozess – insofern ist Laktoseintoleranz bei erwachsenen Menschen eigentlich normal. (…) Mit zunehmendem Alter sind manche Menschen nicht mehr in der Lage, die Laktose, den Milchzucker, zu spalten. Diesen Menschen fehlt das Enzym Laktase“, sagt Prof. Dr. Joachim Burger im Interview mit „mein Allergie-Portal“ („Laktose: Ist sie für Erwachsene verträglich oder nicht?“). So gelangt Milchzucker ungespalten in den Dickdarm und schiebt dort die Gasproduktion an. Das führt zu Blähungen, Durchfall, Krämpfen und Völlegefühl. In laktosefreien Produkten ist die Laktose bereits in seine Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten (Techniker-Krankenkasse, TK).

Neben den Menschen, die offiziell intolerant sind, gibt es auch noch weitere, die sensibel auf laktosehaltige Lebensmittel reagieren – manche davon haben einen Reizdarm. „Andere haben keine Laktoseintoleranz im Sinne eines Enzymmangels, essen sich jedoch in einen Laktose-Überfluss hinein und entwickeln dadurch Beschwerden“ („Laktoseunverträglichkeit: Wann ist es zu viel Laktose?“). Letzteres bedeutet, dass sich die Betroffenen so große Mengen an Milchprodukten einverleiben, dass das Reaktionen ihres Körpers hervorruft.

Nicht intolerant, aber sensitiv

Atemtests bei Ärzten* verraten, ob jemand tatsächlich mit einer Laktoseintoleranz lebt. Einem Artikel des Bundeszentrums für Ernährung zufolge trifft das auf rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu. Aber im Unterschied zu anderen Lebensmittelunverträglichkeiten, müssen laktoseintolerante Personen nicht komplett auf milchzuckerhaltige Nahrungsmittel verzichten. Stattdessen können sie behutsam schauen, was sie individuell vertragen und ab welcher Dosis ihre Probleme beginnen. „Einen für alle gültigen Grenzwert für verträgliche Laktose-Mengen gibt es nicht“ („Laktoseunverträglichkeit“) Milch, Sahne, Frischkäse und Quark enthalten viel Laktose, Käse – je nach Reifegrad – wenig (Apotheken-Umschau). Sahne und Butter sind aufgrund ihres hohen Fettgehalts weniger problematisch. Und auch in Joghurt, Dickmilch oder Kefir gibt es weniger Milchzucker. Warum? „Die Bakterien, die in Sauermilchprodukten enthalten sind, stürzen sich regelrecht auf die Laktose. Das bedeutet: Je länger ein Joghurt reift, desto länger können die Bakterien die Laktose verstoffwechseln und desto laktoseärmer wird er“ („Laktoseunverträglichkeit“). Der Mediziner, der in diesem Text interviewt wird, gibt zudem den Tipp, selbstgemachten Joghurt 20 statt zehn Stunden reifen zu lassen. Dann gehe der Milchzuckergehalt gegen null. Deshalb biete sich das für laktosesensitive oder -sensible Menschen – nicht für komplett intolerante – an. Die Kulturen in im Supermarkt gekauften Artikeln hingegen würden durch die Kühlung an ihrer Arbeit gehindert und hätten somit einen höheren Gehalt.

Mit Tabletten nicht übertreiben Flasche

Hilfe versprechen auch Laktase-Tabletten, also welche, die genau das Enzym enthalten, das Betroffenen fehlt. In einem Interview bei „mein Allergie-Portal“ heißt es zu deren Wirksamkeit: „Bei manchen Menschen können dadurch Beschwerden gelindert werden, bei manchen nicht. Das liegt daran, dass Tabletten Laktase nicht kontinuierlich genug freisetzen“ („Laktoseunverträglichkeit: Wann ist es zu viel Laktose?“) Aber auch wenn es diese Hilfsmittel gibt, so rät der zu Wort kommende Experte intoleranten Menschen, entsprechende Lebensmittel am besten einfach zu vermeiden – Tabletten hin oder her.

Hinweis: Dieser Text basiert ausschließlich auf einer Text-Recherche. Diese führt die Autorin selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen durch. Dennoch kann der hier verfasste Text nicht den Gang zu einem Arzt und dessen Empfehlungen ersetzen.

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

MeinAllergiePortal GbR, „Laktose: Ist sie für Erwachsene verträglich oder nicht?“ (Link), Stand: 14. September 2023.

MeinAllergiePortal GbR, „Laktoseunverträglichkeit: Wann ist es zu viel Laktose?“ (Link), Stand: 14. September 2023.

Techniker Krankenkasse, „Wer braucht lakto­se­freie Milch wirk­lich? “ (Link), Stand: 14. September 2023.

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), „Laktoseintoleranz“ (Link), Stand: 14. September 2023.

Statista GmbH, „Statistiken zum Thema Milchersatzprodukte“ (Link), Stand: 14. September 2023.

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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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