Betrugsmaschen I

Betrugsmaschen I
Cybercrime

Sicher online einkaufen

Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.

Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.

Onlineshopping – Berufstätigen spart es Zeit, Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder den Transport umständlich finden, erspart es den Weg. Klar, das Stöffchenfühlen fällt weg, aber ansonsten ist das Ganze schon recht bequem – wenn denn alles reibungslos läuft. Denn wer online einkauft, sollte sich die Seiten, bei denen er das tun möchte, vorher gründlich anschauen (und bei Konzert- oder Fußballtickets von Viagogo ganz besonders doll aufpassen!*). Damit schützt man sich unter Umständen vor bösen Überraschungen und Enttäuschungen. In dem folgenden Text geben wir Lesern Tipps an die Hand, mit deren Hilfe sie sogenannte Fake-Shops erkennen und sichere Zahlungsmethoden wählen können. Und weil es auch an anderer Stelle Betrugsmaschen gibt, wird es an dieser Stelle in Kürze einen weiteren Artikel zur Netzsicherheit geben. Darin geht es um Phishing-Mails, wie Accounts sicher werden und was vor Enkel-Tricks schützt.

Inhaltsverzeichnis

Fake-Shops erkennen

Als erstes sollten Sie eine ungefähre Vorstellung davon haben, was der Artikel kostet, den Sie kaufen möchten. Denn ein Indiz dafür, dass eine Seite gefälscht ist, kann die Tatsache sein, dass die Produkte darauf auffällig günstig sind. Klar, manchmal hat man Glück und erwischt ein echtes Schnäppchen. Aber oft genug schreiben Betrüger vermeintlich niedrige Preise aus, um viele Kunden anzulocken. Seien Sie also kritisch, sonst bezahlen Sie einen solchen Irrtum teuer.

Zudem können Siegel wie die von Trusted Shops, Stiftung Warentest, Safer Shopping oder dem Tüv verraten, welche Onlineshops vertrauenswürdig sind. Aber Vorsicht: Prüfen Sie immer, ob Sie die Siegel auch zu der jeweiligen Seite des Unternehmens weiterleitet. Wenn sie das nicht tun, könnte es sich um einen gefälschten Internet-Laden handeln, erklärt die Stiftung Warentest in einem entsprechenden Artikel. Die Verbraucherschützer verweisen zudem darauf, dass es hilfreich sein kann, das Impressum zu checken. „Ein fehlendes oder unvollständiges Impressum weist auf einen Fake-Shop hin“, erklären sie.

Die Erfahrungen anderer Personen kann ebenfalls bei der Wahl des richtigen Verkäufers helfen. Suchen Sie also nach Bewertungen auf Google, bei Idealo, Trusted Shops oder anderen entsprechenden Plattformen. Außerdem hat die Verbraucherzentrale ein Tool entwickelt, das Ihnen helfen kann: den „Fakeshop-Finder“. Geben Sie dort einfach die Webadresse des Online-Ladens ein, den Sie im Fokus haben. Es folgt eine Bewertung nach Ampelsystem und eine Erklärung für die Bewertung.

Wie bezahle ich im Internet am besten?

Stiftung Warentest rät: „Verzichten Sie besser auf die Zahlung per Vorkasse. Im Betrugsfall sind Sie damit Ihr Geld los. Sicherer ist die Bezahlung per Rechnung.“ Sollte das nicht gehen – viele Versandhändler bieten Neukunden erst einmal keinen Rechnungskauf an –, dann nutzen Sie Zahlungsdienstleister wie Paypal und Klarna. Da ist der Käuferschutz inklusive. Und auch viele Kreditkarten punkten mit derartigen Funktionen.

Betrüger bei kleinanzeigen, Vinted und bei anderen Flohmarkt-Apps ausmachen

Der realistische Blick auf Preise und die Meinungen anderer Käufer sind auch hier ein Schlüssel zum Glück. Gerade wenn Ihnen der Preis eines Produktes fast schon zu verlockend vorkommt, sollten Sie sich die Bewertung einmal näher anschauen. Einmal können andere in den Bewertungen bereits Warnungen hinterlassen haben. Außerdem kommt es durchaus vor, dass sich Betrüger mehrere falsche Profile erstellen und sich mithilfe derer positive Bewertungen beschaffen. Sie fragen sich, wie Sie dieses Vorgehen enttarnen können? Nun, wenn jemand öfter bei kleinanzeigen, Vinted und Co. als unseriöser Verkäufer gemeldet wird, wird sein Konto im besten Fall gesperrt. Will er seine kriminellen Machenschaften ungeachtet dessen fortführen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich schnell ein neues Fake-Profil mit neuen Fake-Bewertungen zuzulegen. Heißt: Eine Möglichkeit, unsaubere Seller zu entlarven, sind viele positive Kundenmeinungen binnen weniger, erst kürzlich vergangener Tage auf einem frischen Profil.

Was Einkäufe auf derartigen Plattformen angeht, so müssen Sie bei der Bezahlung überlegen, wie Sie vorgehen. Überschreitet die Ware bei Kleinanzeigen einen bestimmten Wert und handelt es sich beispielsweise um ein neues iPhone oder ähnliche hochwertige technische Geräte, so empfiehlt sich eine Abholung. So können Sie zunächst die generelle Existenz der Ware sicherstellen, sie in Augenschein nehmen, auf ihre Funktionstüchtigkeit prüfen, und – sollte alles zu Ihrer Zufriedenheit sein – vor Ort bezahlen. Für Artikel, die Sie nicht mal eben schnell abholen wollen oder können, bietet sich im Zweifelsfall eine versicherte Bezahlung an. Bei Dienstleistern wie Paypal oder Klarna ist der Käuferschutz beispielsweise inklusive.

ACHTUNG: Eine Ausnahme gibt es. Wenn Sie bei Paypal ankreuzen, dass Sie „Geld an Freunde oder Familie senden“ wollen, dann hebelt das den Käuferschutz aus. Diese Überweisungsart erspart den Verkäufern eine Gebühr, sollte aber nur bei vertrauenswürdigen Empfängern gewählt werden. Sprich: Das Paket mit den Secondhand-Klamotten für das schnell wachsende Kleinkind im Wert von 20 Euro, das von einer vertrauenswürdigen Verkäuferin zu scheinen kommt, kann man – wenn gewünscht – so durchaus bezahlen. Neue Senheiser-Kopfhörer oder eine Marken-Jacke, die jemand angeblich doppelt zum Geburtstag geschenkt bekommen hat, auf keinen Fall!


1 Bei Viagogo handelt es sich um einen Zwischenhändler von Fußball- und Konzerttickets. Das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz fällt immer wieder dadurch auf, dass es den Weiterverkauf personalisierter und damit vor Ort ungültiger Karten ermöglicht, das Vielfache des eigentlichen Ticketpreises kassiert, gefälschte Karten unter die Leute bringt oder diese zu spät oder gar nicht liefert. Davon zeugen und unter anderem knapp 50 Prozent Ein-Sterne-Bewertungen bei Trustpilot (Gesamtnote 1,4, Stand 10. Oktober 2023)

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

Stiftung Warentest „Gewusst wie: Fake-Shop entlarven“ (Link), Stand: 02. Oktober 2023.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) „Accountschutz beim Onlineshopping“ (Link), Stand: 02. Oktober 2023.

ntv Nachrichtenfernsehen GmbH „Käuferschutz: Mehr Sicherheit bei Online-Käufen“ (Link), Stand: 02. Oktober 2023.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) „Wie erkenne ich Phishing-E-Mails und -Webseiten?“ (Link), Stand: 04. Oktober 2023.

Verbraucherzentrale NRW e.V. „Fakeshop-Finder: Ist dieser Online-Shop seriös?“ (Link), Stand: 06. Oktober 2023.

Schreiben Sie einen Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Teilen:

Cybercrime
Picture of Juliane Klug

Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

Teilen:

Picture of Juliane Klug

Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.