Juliane Klug
Redakteurin bei Citycare24
Veröffentlichung am 2. März 2023
Die ungefähre Lesezeit beträgt 8 Minuten.
Residenz, die: Sitz, Wohnsitz eines Staatsoberhauptes, Fürsten oder eines hohen Geistlichen. Das ist die erste Definition des Dudens für das Wort. Dementsprechend fürstlich sollen sich betagte Menschen wohl auch fühlen, wenn sie die Anschrift einer Seniorenresidenz zu ihrer eigenen machen. Diese versprechen nobles und gehobenes Hotelfeeling statt stets steril riechender, neonlichtbeschienener Linoleum-Gänge. Rechtlich geschützt ist der Namenszusatz Residenz allerdings nicht.
Derartig benannte Unterkünfte oder Seniorenstifte werben mit ihrem pompös klingenden Namen sowie auch damit, dass sie keine Wünsche offenlassen; dass sie exklusiver sind als etwa Seniorenwohnheime. In der Regel stehen in Residenzen Apartments mit unterschiedlich vielen Zimmern und gehobener Ausstattung zur Vermietung. Es gibt buchbare Verpflegung, Betreuungs- und Pflegedienste sowie auch Extras aus dem kulturellen, sportlichen oder Wellness-Bereich. Meist können die Bewohnerinnen und Bewohner auch innerhalb der Anlage zum Friseur gehen oder einkaufen.
Beim Augustinum in Hamburg gehört zu den Inklusivleistungen beispielsweise eine Hauptmahlzeit täglich. Zudem ist mit drin, dass das jeweilige Apartment einmal pro Woche gereinigt wird. Vierteljährliches Fensterputzen, die Nutzung der Gemeinschaftsräume sowie gewisse Freizeitangebote sind genauso im Paket „Betreutes Wohnen Plus“ enthalten wie die Rufbereitschaft rund um die Uhr und eine zweiwöchige Pflege bei Krankheit. Was das Ganze kostet? Das noble Seniorenwohnen am Hafen der Hansestadt geht ab 2415 Euro monatlich für Einraum-Apartments los, lässt sich der Homepage des Augustinums entnehmen.
Bei der Bremer Heimstiftung liegen die Preise in deren sechs Stiftungsresidenzen bei 1260 Euro für 27 Quadratmeter Fläche und reichen bis etwa 3800 Euro für 120 Quadratmeter. Hier sind neben der „,hanseatischen Lebensart‘ in gepflegtem Ambiente“ Serviceleistungen, die Betriebskosten sowie die Haushaltsstrompauschale inklusive, die regelmäßige Fensterreinigung, Telefongebühren sowie der Kabelanschluss.
Doch auch wenn es sich jemand leisten kann, in einem Seniorenstift oder einer Residenz zu wohnen, so kommt es zudem darauf an, dass er oder sie sich dort wohlfühlt. Da die wenigsten Menschen die Zukunft vorhersagen können, können ein paar Tage Probewohnen eine Idee davon geben, wie sich das Leben vor Ort anfühlt. Ein älterer Artikel der Stiftung Warentest zum Thema rät Interessierten außerdem dazu, sich frühzeitig detaillierte Infos zum Preis-Leistungsverhältnis der Seniorenresidenz der Wahl einzuholen. Dort verweisen die Autoren zudem darauf, dass die Wohnanlagen unterschiedliche Betreuungsformen oder Pflegeleistungen anbieten. Das heißt anders ausgedrückt: Nicht alle bieten ihren Bewohnern und Bewohnerinnen die Möglichkeit, sie auch bei schwerster Pflegebedürftigkeit vor Ort zu umsorgen. Denn einige Einrichtungen arbeiten mit ambulanten Pflegediensten von extern zusammen. Andere wiederum besitzen hauseigene Pflegestationen oder -dienste. Deshalb sollten Interessierte vorab alle Eventualitäten auf dem Schirm haben und diese unbedingt abklären. „Im Pflegefall zahlt die Pflegekasse einen Teil der Kosten: ambulante Grundpflege und hauswirtschaftliche Betreuung gemäß der Sozialen Pflegeversicherung (SGB XI) oder Behandlungspflege gemäß der Gesetzlichen Krankenversicherung (SGB V)“, erklärt das Informationsportal Pflege durch Angehörige zum Leben in einer Seniorenresidenz.
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:
Stiftung Warentest „Seniorenresidenzen Wie im Hotel“ (Link), Stand: 27. Februar 2023.
Stiftung Warentest „Seniorenresidenzen: Tipps“ (Link), Stand: 27. Februar 2023.
Augustinum Gruppe (Augustinum gemeinnützige GmbH) (Link), Stand: 27. Februar 2023.
Zweites Deutsches Fernsehen „Seniorenheim oder Wohnprojekt?“ (Link), Stand: 28. Februar 2023.
Privatinstitut für Transparenz im Gesundheitswesen GmbH (Link), Stand: 01. März 2023 (hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit).
Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.
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