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Neuanfang im Ruhestand: Wenn Kosten und Klima in die Ferne locken

Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.

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Im Herzen Weltenbummler oder Mini-Rentenbezieher: Mehr und mehr Menschen verbringen ihren Ruhestand im Ausland. Die einen können ohne Arbeitsverpflichtungen endlich ihr Fernweh stillen. Die anderen möchten mehr von ihrem Geld haben oder sichern sich mit ihrem Schritt die Unterstützung erschwinglicher Pflegekräfte. Die Deutsche Rentenversicherung hat eigenen Angaben zufolge zuletzt rund 1,8 Millionen Renten jährlich in über 150 Länder der Erde überwiesen. „Die Empfängerinnen und Empfänger sind Deutsche, die im Ausland leben und Menschen anderer Nationalitäten, die in Deutschland gearbeitet und einen Rentenanspruch erworben haben“, teilt die Versicherung mit. Wer den Schritt ins Ausland wagen möchte, sollte allerdings einige Dinge im Vorfeld beachten.

Inhaltsverzeichnis

Klima, Kosten und Top-Ziele

Aber kommen wir erst einmal zu den schönen Dingen, die das Leben anderswo verspricht. Zum Beispiel besseres Wetter. Der Südwestrundfunkt hat für eine Doku ein Paar auf seinem Weg nach Griechenland begleitet sowie eine Hundeliebhaberin, die in die Türkei gezogen ist (Link). Das sind allerdings nicht die beliebtesten Ziele. Dem Verein Deutsche im Ausland (DIA) zufolge zieht es deutsche Rentnerinnen und Rentner unter anderem in Länder wie Spanien und Frankreich. Klar: An der Côte d’Azur oder auf den Kanaren lässt es sich auch im Herbst und Winter gut aushalten – besser als im nasskalten und dunklen Deutschland.

Aber nicht nur die Sonnenstunden und das Thermometer entscheiden, wohin die Reise ohne Rückflugticket Ruheständler und -ständlerinnen führt. Auch die Sprache. Laut DAI-Internetauftritt steht die Schweiz ganz oben in den Top fünf. Danach kommen zwar die USA, daran schließt sich aber direkt Österreich an. „Auf den Plätzen dahinter folgen Kanada, die Niederlande, Australien, Großbritannien und Italien.“ Der Verein erklärt diese bunte Mischung mit den Urlaubsvorlieben der Deutschen und dem Lebensstandard sowie dem Lebensgefühl, das diese Länder vermitteln.

Ein weiterer Faktor, der verlockend klingt, betrifft die Finanzen. In zahlreichen Ländern dieser Erde ist das Leben günstiger als in Deutschland; kosten Miete, Immobilien zum Kauf, das Essen oder die medizinische Versorgung weniger als hierzulande. Wer die Aussicht auf erschwingliche Pflege – im eigenen Haus oder in einem Heim – haben möchte, der hat womöglich schon einmal einen Lebensabend in Polen, Thailand oder Tschechien vor seinem geistigen Auge vorüberziehen lassen

Auszug gleich Abzug?

Damit auswanderwillige Frauen und Männer finanziell keine bösen Überraschungen erleben, sollten sie sich im Vorfeld darüber informieren, in welchen Ländern sie mit Rentenabzügen rechnen müssen. Für diejenigen, die nur vorübergehend ins Ausland gehen, ändert sich nichts, lässt sich der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung entnehmen. Ebenso gelte das für Menschen, die in ein anderes EU-Land ziehen, nach Liechtenstein, Norwegen, Island oder in die Schweiz. Auch dort bekommen Rentner laut der Seite die vollen Bezüge. „Verlegen Sie Ihren Wohnsitz in ein Land außerhalb der Europäischen Union oder ein Land, mit dem Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen hat, kann es zu Einschränkungen kommen.“ Ein Artikel des Finanztips spricht online neben der Doppelbesteuerung auch Umrechnungskosten in Ländern außerhalb der Eurozone an. Außerdem erwähnt der Text Überweisungsgebühren, die für Konten im Ausland anfallen können. Die Rentenversicherung berät Interessierte zu diesen und anderen relevanten Themen.

Die Körperschaft des öffentlichen Rechts verweist außerdem auf dieser Seite darauf, dass jährliche „Lebensbescheinigungen“ fällig werden können. Das sei abhängig vom Land und dem Alter. Das heißt, dass sich die Rentenversicherung einmal im Jahr bestätigen lässt, dass die Bezieher und Bezieherinnen im Ausland am Leben sind.

Landessprache und Umzugsinfos

Mitentscheidend dafür, dass sie wohlbehalten und möglichst gesund an ihrem neuen Wohnort altern können, ist ein funktionierendes Gesundheitssystem. Interessierte sollten sich dazu vorab gründlich informieren – auch, ob es am favorisierten neuen Wohnort deutschsprachige Ärzte gibt, sofern sie die Landessprache nicht perfekt beherrschen.

Außerdem ist es ratsam, vor dem Auswandern auf jeden Fall auch mit der Krankenkasse zu sprechen. So könnten Versicherte ihren Status im Ausland prüfen. Sowohl die Krankenkasse als auch die Rentenversicherung sollten dem Finanztip-Text zufolge mindestens drei Monate im Voraus über einen Umzug über die Landesgrenze hinweg in Kenntnis sein. Auch wenn abenteuerlustige Senioren und Seniorinnen nur einen Teil des Jahres im Ausland verbringen wollen, so sollten sie mit den genannten Stellen Kontakt aufnehmen. Denn etwa der Schutz der Krankenversicherung erlischt ab einer gewissen Aufenthaltsdauer. In diesem Fall müssen Auswanderwillige mit privaten Versicherungen vorsorgen.

Das klingt nach viel Arbeit und Organisationsaufwand? Ja, sicherlich. Aber die Verlegung des Lebensmittelpunktes will schließlich ordentlich überlegt und gut geplant sein. Nur so können Rentnerinnen und Rentner ihr neues zu Hause in vollen Zügen genießen.

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

Deutsche Rentenversicherung (Link), Stand: 17. Februar 2023.

Deutsche Rentenversicherung (Link), Stand: 17. Februar 2023.

DIA Deutsche im Ausland e. V. (DIA) (Link), Stand: 17. Februar 2023.

Finanztip Verbraucherinformation GmbH (Link), Stand: 17. Februar 2023.

Südwestrundfunk (Link), Stand: 17. Februar 2023.

„Wenn Rentner auswandern – zum Ruhestand nach Griechenland“, SWR-Doku: (Link), Stand: 17. Februar 2023.

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Juliane Klug

Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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