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Übergewicht als Ursache für Belastungsinkontinenz

Bild von <p style="margin-top:15px;">Juliane Klug</p>

Juliane Klug

Redakteurin bei Citycare24

Veröffentlichung am 22. Oktober 2025

Die ungefähre Lesezeit beträgt 8 Minuten.

Übergewicht und Belastungsinkontinenz

Kilos erzeugen Druck

Kennen Sie das Wasserturm-Prinzip? Wassertürme sorgten oder sorgen teils immer noch dafür, dass Menschen zu Hause mit Trinkwasser versorgt werden. Die hoch gelegenen Speicher werden mithilfe der Kraft von Pumpen gefüllt. Dafür, dass die angeschlossenen Haushalte mit Trinkwasser versorgt werden, reichen sich anschließend das Gewicht des Wassers und die Erdanziehungskraft die Hände. Je mehr Wasser sich im Reservoire des Turms befindet, desto größer der Druck.
Einem ähnlichen Prinzip, allerdings mit weniger nützlichem Ergebnis, folgt die Belastungsinkontinenz: Je mehr Druck im Bauchraum auf die Organe wie die Blase und auch die Harnleiter ausgeübt wird, desto höher das Risiko, dass jemand inkontinent wird. Druck entsteht zwar auch durch Anstrengung, also wenn jemand etwas Schweres anhebt oder etwa hustet. Druck entsteht aber auch durch Übergewicht. Und um Inkontinenz durch zu viele Kilos soll es in diesem Text gehen.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ab 25 beginnt das Übergewicht

Wer von Übergewicht spricht, kommt um den Body Mass Index (BMI) nicht herum. Dieser Wert wird international zur Einteilung in unter-, normal- und übergewichtig verwendet. Zur Ermittlung werden Gewicht in Kilogramm und Körpergröße in Zentimetern herangezogen. Ein Beispiel: Wenn jemand bei einer Körpergröße von 1,95 Metern 89 Kilogramm wiegt, lautet die Rechnung: 89 : 1,95² = 23,4. Wer einen BMI zwischen 18,5 und 24,9 hat, gilt laut der Formel als normalgewichtig (Hartmann). Ab einem BMI-Wert von 25 beginnt einem Info-Text von Tena zufolge das Übergewicht, danach geht es mit einer Vorstufe von Adipositas weiter und ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas, also Fettleibigkeit.

Wobei an dieser Stelle erwähnt werden muss, dass der BMI als Einteilungsgrundlage durchaus umstritten ist: Er lässt völlig außer Acht, dass auch Muskeln und nicht nur Fettschichten schwer sind und wie das Fett des betreffenden Menschen im Körper verteilt ist – denn „Bauchfett gilt als besonders gesundheitsgefährdend“ (Tena). Außerdem ignoriere die Formel maßgebliche Faktoren wie das Geschlecht oder aber das Alter, kritisierte bereits der US-amerikanische Physiologe Ancel Keys Anfang der 1970er. Er hatte die Berechnungsformel des belgischen Mathematikers Adolphe Quetelet zur Beschreibung von Standardproportionen des Körpers einst groß gemacht (Tagesspiegel).

Die Gefahr steigt mit jedem Kilo

Doch wie hoch ist das Risiko, aufgrund von Übergewicht inkontinent zu werden? „Studien zeigen, dass Frauen im mittleren Alter mit zunehmendem BMI ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Harninkontinenz haben. Bei einem BMI von 30 kg/m² ist das Risiko im Vergleich zu Frauen mit einem BMI < 25 kg/m² um das Dreifache und bei einem BMI von 40 kg/m² um das Fünffache erhöht“ (Subak 2009 im Deutschen Ärzteblatt). Zudem verlieren diejenigen Menschen häufiger ungewollt Urin, die einen größeren Bauchumfang oder Bauchfett-Anteil haben: „So steigt bereits ab zehn Zentimeter mehr Taillenumfang das Risiko um 18 %“, heißt es in dem Tena-Text.

Hormone, Schwangerschaften, das Alter, aber auch Leistungssport können das Muskelgewebe zudem schwächen, sodass der Beckenboden dem Druck irgendwann nicht mehr Stand halten kann und die Belastungsinkontinenz einsetzt. Andere Formen des landläufig Blasenschwäche genannten Symptoms werden weniger stark mit Übergewicht in Verbindung gebracht (Hartmann).

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Produkte in großen Größen

Ganz unabhängig davon, weshalb jemand ungewollt und in unpassenden Situationen Urin verliert, so kann das passende Hilfsmittel ein annähernd normales Leben ermöglichen. Händler von Inkontinenzprodukten wie wir, Citycare24, bieten auch immer eine Auswahl an Ware in großen Größen an. Hier ein paar Beispiele:

Mehr Sport, bessere Ernährung

Die erste Maßnahme, um nicht nur die Auswirkungen des Problems zu lindern, sondern die Ursache einer gewichtsbedingten Inkontinenz anzugehen, ist – ganz klar – die Kilos zu reduzieren. Der Artikel von Hartmann zitiert eine Studie der University of California von 2009. Dieser zufolge waren Frauen um 28 Prozent kontinenter als vorher, wenn sie anderthalb Kilo abnahmen. Bei 8 Kilogramm registrierten die Forschenden sogar 47 Prozent weniger unkontrollierten Urinverlust.

Zur Gewichtsabnahme kann neben Bewegung und Sport auch eine Ernährungsumstellung beitragen. Diese sollte nachhaltig angelegt und immer von medizinischer Seite beziehungsweise jemandem aus der Ernährungspraxis begleitet werden. Generell liegen bei der Belastungsinkontinenz folgende Therapiemöglichkeiten nahe: Beckenbodengymnastik – oder auch Sport, der diesen Bereich des Körpers stärkt – , möglicherweise Elektrostimulation, Medikamente, aber auch Operationen.

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

 Paul Hartmann AG „So verstärkt Übergewicht die Inkontinenz-Symptome“ (Link), Stand: 24. Juni 2025.

 The New England Journal of Medicine „Weight Loss to Treat Urinary Incontinence in Overweight and Obese Women“ (Link), Stand: 22. Oktober 2025.

 Essity Germany GmbH „Inkontinenz durch Übergewicht“ (Link), Stand: 24. Juni 2025.

 Verlag Der Tagesspiegel GmbH „GESCHICHTE DES BMI: Schlank einschlafen, fett aufwachen“ (Link), Stand: 24. Juni 2025.

 Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung „Harninkontinenz: Gewichtsabnahme hilft “ (Link), Stand: 24. Juni 2025.

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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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