Juliane Klug
Redakteurin bei Citycare24
Veröffentlichung am 26. Juni 2025
Die ungefähre Lesezeit beträgt 8 Minuten.
„Trink doch bitte ein bisschen mehr“: Diesen Satz sagen garantiert viele Menschen, die in ihrem Alltag mit älteren Personen zu tun haben. Mit den Jahren nimmt das Durstgefühl ab. Gerade bei Seniorinnen spielt allerdings noch ein ganz anderes Problem mit rein. Diejenigen unter ihnen, die mit Inkontinenz leben, wollen oft nicht mehr oder eiliger als unbedingt nötig zur Toilette gehen – und trinken deshalb bewusst wenig. Warum dieses Verhalten aber auf einem Irrglauben beruht und der Blase sogar schaden kann, zeigen wir in diesem Text. Außerdem beleuchten wir Getränke, die die Blase weniger mag oder welche, die ihr besonders gut gefallen.
Etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit soll jeder erwachsene Mensch über den Tag verteilt im Durchschnitt zu sich nehmen. Wie viel es am Ende sein sollte, beeinflussen verschiedene Faktoren. Einmal ist da die Körpergröße. Die Deutsche Kontinenz-Gesellschaft verrät eine Faustformel: pro Kilogramm Körpergewicht sollen es 30 Milliliter sein. Jemand, der 1,75 Meter groß ist, sollte demnach 2,2 Liter Flüssigkeit binnen 24 Stunden zu sich nehmen. Allerdings gibt es noch weitere Faktoren, die den Bedarf mitbestimmen: wie aktiv jemand ist, ob die Person schwanger ist, die Außentemperatur oder Krankheiten. Überspitz formuliert: Die große, schwangere Saunagängerin muss richtig viel trinken – weit mehr als die oben genannten 2 Liter -, der klein gewachsene Stubenhocker, in dessen Wohnung es nie zu warm ist, kommt mit weniger aus. Wichtig ist in jedem Fall: Wer inkontinent ist, sollte ganz normal viel trinken.
Warum? Einmal, weil der Körper zu 50 bis 80 Prozent aus Wasser besteht (Verbraucherzentrale) und es somit zum Leben braucht – von Fuß bis Kopf. „Bei Menschen, die dauerhaft zu wenig trinken, können sich im Gehirn offenbar falsch gefaltete Proteine als giftige Stoffwechselprodukte ansammeln – und auf diese Weise eine Demenz begünstigen“ (Spiegel). Im Fall der Blase sorgt Wasser dafür, dass sogenannte Stoffwechselendprodukte über die Nieren ausgeschieden werden (Verbraucherzentrale). Deshalb ist es auch wichtig, sie stetig aus dem Körper herauszuspülen. Konzentrieren sich die genannten Stoffe zu sehr in den Harnwegen und der Blase, kann das unliebsame Folgen haben:
Doch wie fast überall im Leben ist auch bei dem Thema Getränke nicht nur Quantität angesagt. Es kommt auch auf die Qualität an. Was Körper und Blase besonders gut vertragen:
Welche Flüssigkeiten die Blase hingegen nicht unbedingt mag, weil sie entweder harntreibend oder auch reizend wirken:
(Informationen teils von der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft)
Wer sich schwer damit tut, täglich die empfohlene Menge Flüssigkeit zu sich zu nehmen, für den gibt es Hilfe. Aus den USA sind zuletzt die sogenannten Stanley Cups nach Europa herüber geschwappt: Henkelbecher mit gut einem Liter Fassungsvermögen. Aber auch schöne Kannen, Krüge und Karaffen können zum Trinken anregen. Vor allem lässt sich daran aber auch gut ablesen, wie viel Flüssigkeit jemand bereits zu sich genommen hat. Sind die Gefäße durchsichtig, kann man sich beispielsweise das langweilige Wasser mit Gurkenscheiben, Minzblättern, Ingwer- oder Zitronenscheiben attraktiver und leckerer zaubern. Das steigert die Trinklust garantiert!
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:
Verbraucherzentrale NRW e.V. „Wie viel sollte man am Tag trinken?“ (Link), Stand: 04. Juni 2025.
Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V. „Was das Trinken mit Ihrer Blase zu tun hat“ (Link), Stand: 05. Juni 2025.
DER SPIEGEL GmbH & Co. KG „Wie Flüssigkeitsmangel das Denken einschränkt und das Leben verkürzt“ (Link), Stand: 05. Juni 2025.
Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.
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