Nah dran am Abteilungs-WC: Die Pole-Position im Büro
Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.
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Ja, insbesondere ältere Menschen bekommen es mit Inkontinenz zu tun. Allerdings betrifft dieses Problem auch jüngere – und das nicht zu knapp. Viele Frauen und Männer, die mit einer Blasenschwäche oder auch Darmproblemen leben, sind keine Rentner und gehen deshalb tagtäglich arbeiten. Einen Pause-Knopf für ihre Inkontinenz gibt es genauso wenig wie den für andere chronische Symptome und Krankheiten. Darum haben wir Informationen gesammelt, die inkontinenten Menschen die Zeit zwischen 9 und 17 Uhr einfacher machen.
Trinken? Normal!
Einer der wichtigsten Irrtümer vorweg: Wer weniger trinkt, hat auch weniger Beschwerden mit Inkontinenz!? Das ist absolut falsch! Im Gegenteil sogar: Menschen, die wenig trinken, können ihre Probleme sogar noch verschlimmern. Denn hochkonzentrierter Urin irritiert die Blase zusätzlich. Deshalb sollten Betroffene auch während ihres Arbeitstages im Blick haben, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Andere einweihen und befreiter leben
Außerdem kann es sinnvoll sein, sich einen Arbeitsplatz in Toiletten-Nähe zu beschaffen. Betroffene sollten aus diesem Grund ihre Chefin oder ihren Chef involvieren. Auf der Homepage der Marke iD heißt es dazu: „Sie müssen Ihrem Vorgesetzten nicht alles erzählen. Eine Info, dass Sie medizinisch aktuell in der Nähe von Toiletten bleiben müssen bzw. mehrere kurze Pausen einrichten sollten, genügt meistens.“ Allerdings könnten betroffene Männer mit ihrer Chefin oder ihrem Chef – sobald das geschafft ist – auch noch kurz über einen Mülleimer in der Herrentoilette sprechen, falls dieser nicht vorhanden ist. Er erspart verstecktes Herausschmuggeln benutzter Inkontinenzprodukte.
Menschen, die bei diesen ersten Schritten positive Reaktionen vom Gegenüber bekommen haben, sollten sich überlegen, ob sie nicht noch freier leben, wenn sie auch ihre direkten Kollegen und Kolleginnen einweihen. Mit dieser Strategie fährt unter anderem unser Interviewgast in diesem Artikel gut.
Pinkel-Protokolle und Toiletten-Finder
Wieder andere Betroffene haben gute Erfahrungen mit dem sogenannten Toilettentraining oder Blasentraining gemacht (siehe Interviews der Stiftung Gesundheitswissen). Dafür notiert man sich in einem Miktionsprotokoll, wie oft man das Bad ansteuert. In einem zweiten Schritt versucht die betreffende Person dann, die zeitlichen Abstände zwischen den Klogängen Stück für Stück zu vergrößern. Das macht die Inkontinenz zwar nicht wett, aber den Alltag mit ihr vorhersehbarer. Denn wer seinen eigenen Rhythmus besser kennt, kann beispielsweise Meetings stressfreier einberufen. Außerdem weiß er oder sie, ab welcher Länge des Treffens eine kurze Pause nötig ist.
Für Leute, die von unterwegs arbeiten, empfiehlt sich eine Toiletten-Finder-App. iD listet unter anderem Flush auf, in unserem Reise-Artikel für Menschen mit Pflegebedarf haben wir weitere nützliche Alltagshelfer dieser Art aufgeführt – genauso wie Informationen zum Euro-WC-Schlüssel.
Outfit fürs Büro
Egal ob jemand eher Typ Vertriebler und damit viel unterwegs ist oder ob er oder sie zu der Büro-Fraktion gehört, die immer vor Ort anpackt: Für arbeitende Menschen, die mit einer Inkontinenz leben, ist die richtige Kleidung das A und O. Gedeckte Farben und auch Muster sowie weite Kleidungsstücke kaschieren Unfälle besser als helle einfarbige, die eng am Körper anliegen (mehr dazu steht in unseren Inko-Modetipps). Außerdem sollte eine Tasche mit Wechselklamotten immer schnell zur Hand sein – nur für den Notfall. Diese lässt sich ganz einfach im Auto oder auch im Spind im Büro verstauen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen…
Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die in diesem Text genannten Tipps und Tricks sind selbstredend kein Ersatz für ein Gespräch, das betroffene Menschen unbedingt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin führen sollten. Nur Frauen und Männer vom Fach können eine fundierte Diagnose stellen, um welche Form der Inkontinenz es sich im jeweiligen Fall handelt und was der oder die Betroffene dagegen tun kann. Denn viele Probleme von Blase und Darm sind tatsächlich behandelbar oder lassen sich zumindest verbessern.
Menschen, die auf der Suche nach dem passenden Inkontinenzprodukt für sich sind, denen helfen unsere Beraterinnen und Berater gern und kompetent weiter unter 04298 – 90 67 370 oder per E-Mail an service@citycare24.de.
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde: