Juliane Klug
Redakteurin bei Citycare24
Veröffentlichung am 10. Oktober 2024
Die ungefähre Lesezeit beträgt 15 Minuten.
Heute springen wir direkt ins Thema. Bereit? Menschen mit Autoimmunerkrankungen, Verbrennungen sowie neurologischen Krankheiten bauen auf Medikamente, die auf Basis von Blutplasma hergestellt werden (blutspenden.de) – und auch Krebspatienten und -patientinnen oder Personen, die sich größeren Operationen unterziehen müssen, benötigen den Blutbestandteil. „Etwa 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind einmal in Leben auf eine Bluttransfusion oder ein Medikament auf Basis von Blutplasma angewiesen“, schreibt der NDR in einem Artikel. Welche Voraussetzungen für Plasmaspenden nötig sind, wie sie bezahlt werden und wie oft sie jeder abzapfen lassen kann, das steht in diesem Text. Er ist Teil unserer kleinen Serie zu Blutspende, Organspende & Co.
Spender und Spenderinnen müssen volljährig sein und mindestens 50 Kilo wiegen, um zugelassen zu werden. Zudem muss das medizinische Personal grünes Licht geben. Die Gründe, weshalb jemand generell vom Aderlass ausgeschlossen wird oder an einem Tag zurückgestellt wird, sind deckungsgleich mit denen für Blutspender und -spenderinnen.
Temporär ausgeschlossen sind Menschen, die:
Quellen: blutspende.de und Paul-Ehrlich-Institut
Zu dem Personenkreis, der gar keine Plasmaspende abgeben darf, gehören:
Quellen: blutspende.de und Paul-Ehrlich-Institut
Wer Plasma spenden möchte, der sollte kurz vor dem Termin kein fettiges Essen zu sich nehmen. „Die Qualität des Blutplasmas wird dadurch schlechter“, weiß der NDR. Statt einer sattgelben Farbe hat das Plasma nach dem Verzehr von Burgern und dergleichen einen trüben, pastelligen Gelbton. Vor Ort füllen Frauen und Männer zunächst einen Fragebogen aus. Anschließend folgt das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt – das ist bei Plasmaspenden allerdings im Unterschied zu Blutspenden nicht jedes Mal der Fall. Bei der Medizinerin oder dem Mediziner weisen sich die Interessenten im Übrigen auch mithilfe ihres Personalausweises oder Reisepasses plus Meldebestätigung aus.
Spenderinnen und Spender sollten vor ihrem Einsatz – wenn überhaupt – nur moderaten Sport ausgeübt und am selben Tag keinen Alkohol, aber genügend unalkoholische Getränke getrunken haben. Außerdem sollten sie in den zurückliegenden zwei Stunden ausreichend gegessen haben. Wie beim Blut wird dem Spender oder der Spenderin Körperflüssigkeit über einen Zugang in der Armbeuge entnommen. Im Unterschied dazu wird allerdings nicht der komplette Körpersaft einbehalten.
Stattdessen wird ein sogenanntes Apherese-Verfahren angewendet (blutspenden.de). Das heißt der Seite des Spendedienstes zufolge: „Es wird Vollblut entnommen und außerhalb des Körpers in seine Bestandteile aufgeteilt. Ausgewählte Bestandteile werden entnommen, die restlichen dem Körper wieder hinzugefügt – alles in einem Arbeitsschritt.“ Insgesamt werden dem Körper jedes Mal 600 bis 750 Milliliter Blutplasma entnommen (NDR). Dem Artikel zufolge dauert die Spende selbst rund 45 Minuten. Der Charité zufolge sollten insgesamt – für Spende inklusive Vor- und Nachbereitung – etwa anderthalb Stunden Zeit eingerechnet werden. Wegen der besonderen Geräte, die bei der Plasmaspende zum Einsatz kommen, wird sie nur in speziellen Instituten und Spendezentren abgenommen.
Das Maximum an Plasmaspenden variiert je nach Spendedienst. Bei der Recherche kamen Zahlen zwischen 45 bis 60 Stück pro Jahr auf. Männer und Frauen können darum im Schnitt etwa einmal pro Woche hingehen (NDR). Warum das so oft geht? Der Körper ersetzt das Plasma-Eiweiß binnen weniger Tage (NDR).
Übrigens werden auch Vollblutspenden in ihre einzelnen Bestandteile getrennt. So gewinnen Mediziner und Medizinerinnen auch daraus Plasma – neben anderen Komponenten des Blutes.
Wer bis hierhin gelesen hat und sich fragt, wie viel Geld ihm eine Plasmaspende einbringt, der soll nicht länger auf die Folter gespannt werden: Mindestens 20 Euro springen dabei heraus. Es gibt Dienste, die zahlen direkt mehr und/oder arbeiten mit Bonussystemen. Aber genau wie bei der Anzahl der zulässigen Aderlässe pro Jahr müssen Interessierte die konkrete Info bei dem jeweiligen Plasma-Spendedienst einholen.
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH „Deutschland braucht mehr Blut und Plasma“ (Link), Stand: 16. Februar 2024.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Blutspendearten im Überblick“
(Link), Stand: 16. Februar 2024.
tagesschau.de „Gibt es bald künstliches Blut aus dem Labor?“ (Link), Stand: 16. Februar 2024.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Rückstellung und Ausschluss von der Blut- und Plasmaspende“ (Link), Stand: 16. Februar 2024.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Was passiert mit meinem Plasma nach der Spende?“ (Link), Stand: 16. Februar 2024.
ZTB Zentrum für Transfusionsmedizin und Zelltherapie Berlin gemeinnützige GmbH „Plasma spenden an der Charité“ (Link), Stand: 16. Februar 2024.
Augsburger Allgemeine „Wie viel Geld kann man beim Plasmaspenden verdienen?“ (Link), Stand: 23. Februar 2024.
Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.
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