Juliane Klug
Redakteurin bei Citycare24
Veröffentlichung am 26. September 2024
Die ungefähre Lesezeit beträgt 12 Minuten.
Deutsche Krankenhäuser verbrauchen einem NDR-Artikel zufolge jeden Tag etwa 15 000 Blutkonserven. Wer überhaupt zur Blutspende zugelassen wird und wer temporär beziehungsweise generell nicht, das erfahren Sie in Teil eins unserer kleinen Serie.
Mit 18 Jahren dürfen Menschen in Deutschland das erste Mal Blut spenden – wenn sie mehr als 50 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage bringen. Nach oben gibt es seit dem vergangenen Jahr keine Altersgrenze mehr. Stattdessen schauen die involvierten Mediziner auf den allgemeinen Gesundheitszustand der spendewilligen Person (faz-Artikel). Außerdem sind ebenfalls seit 2023 homosexuelle Männer als Blutspender zugelassen (ZDF). Zuvor waren sie jahrzehntelang durch einen generellen Ausschluss diskriminiert worden.
In den Adern von Erwachsenen fließen normalerweise vier bis sechs Liter des roten Lebenssaftes (NDR). Männer dürfen bis zu sechsmal im Jahr zur Spende gehen, Frauen wegen ihres biologisch geringeren Blutvolumens lediglich viermal. Wer darüber hinaus zu einem Termin kommt, wird zurückgestellt.
Dass jemand aussetzen muss oder komplett ausgeschlossen wird vom Aderlass, das kann auch andere Gründe haben.
Temporär ausgeschlossen sind Menschen, die:
Zu dem Personenkreis, der gar keine Blutspende abgeben darf, gehören:
Der erste Schritt ist erst einmal der Blick in den Kalender des nächsten Blutspende-Dienstes. Das Deutsche Rote Kreuz – kurz DRK – stellt in Deutschland mehr als 75 Prozent und damit den Großteil der Versorgung mit Blutkonserven sicher (NDR) und verkündet seine Termine online. Zudem weist der gemeinnützige Verein an den Orten, an denen er binnen der kommenden Tage zum Aderlass bittet, in der Regel mit Bannern darauf hin. Den Termin für ihre Spenden können sich Interessierte seit einiger Zeit auf der Internetseite des jeweilig zuständigen Regionaldienstes buchen.
Viele DRK-Termine finden nachmittags in Schulen, in Turnhallen, Gemeindezentren oder ähnlichen Räumen statt. Zu diesen müssen Interessierte ihren Personalausweis mitbringen und – wenn schon vorhanden – ihren Blutspendeausweis. Vor Ort wird dann an verschiedenen Stationen gecheckt, ob der spendenwillige Mensch an dem Tag zugelassen wird – durch einen Fragebogen, die Messung des Hb-Wertes und der Temperatur, den mündlichen Check, ob er oder sie sich fit fühlt sowie mithilfe einer Blutdruckmessung und eines Arztgesprächs.
Ist alles in Ordnung, geleiten freiwillige Helfer die- oder denjenigen zu einer freien Liege. Diese sind in der Regel für Links- oder Rechtsspender ausgelegt. Wer also einen Lieblingsarm hat oder weiß, dass der Hausarzt die Rollvene in dem einen Arm immer erfolglos verfolgt, der sollte seine Wahl auf eine entsprechende Liege fallen lassen. Insgesamt werden Spenderinnen und Spendern 500 Milliliter des roten Lebenssaftes abgenommen – inklusive einiger kleiner Proben, die binnen 24 Stunden auf Hepatitis A, B und C, auf das HI-Virus, Ringelröteln, das West-Nil-Virus und Syphilis getestet werden (blutspende.de).
Für eine Spende sollten sich Interessierte etwa eine Stunde Zeit nehmen. Die Spende selbst dauert etwa zehn Minuten. Allerdings geht für die Untersuchungen vorher, die Ruhezeit danach sowie den Snack, den die Dienste Spenderinnen und Spendern in der Regel reichen, auch Zeit ins Land. Geld gibt es beim DRK übrigens nicht. Dafür locken Schnittchen, Getränke und später kleine Jubiläumsgeschenke. Aber: „Private Blutbanken und Kliniken zahlen Spendern in der Regel eine Aufwandsentschädigung von etwa 20 Euro“ (NDR).
Am besten bringt es wohl ein Ausschnitt des bereits erwähnten NDR-Artikels auf den Punkt:
„Wer ausreichend alkoholfreie Getränke zu sich nimmt, kann binnen 24 Stunden den Flüssigkeitshaushalt wieder ausgleichen. Fehlende weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasmaeiweiß ersetzt der Körper üblicherweise innerhalb einiger Tage. Länger dauert es, die roten Blutkörperchen nachzubilden. Nach mindestens acht Wochen ist das der Fall.“
Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:
DRK-Blutspendedienst „Häufig gestellte Fragen“ (Link), Stand: 13. Januar 2024.
DRK-Blutspendedienst „Blutspendearten im Überblick“ (Link), Stand: 15. Februar 2024.
tagesschau.de „Gibt es bald künstliches Blut aus dem Labor?“ (Link), Stand: 15. Februar 2024.
DRK-Blutspendedienst „Welche Blutgruppen gibt es? Ein kleines Lexikon zum AB0-Blutgruppensystem“ (Link), Stand: 13. Januar 2024.
DRK-Blutspendedienst „Rückstellung und Ausschluss von der Blut- und Plasmaspende“ (Link), Stand: 13. Januar 2024.
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH „Deutschland braucht mehr Blut und Plasma“ (Link), Stand: 15. Februar 2024.
Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.
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