Engagement im Alter

Engagement im Alter

Endlich Zeit

Die ungefähre Lesezeit beträgt 10 Minuten.

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Jedem Menschen tut es gut, etwas Produktives zu machen und gebraucht zu werden. Besonders in der Rente und im Ruhestand, wenn die Freizeit montags bis freitags um acht Stunden länger geworden ist. Klar, sie geht auch beim Lesen, dem Friseur oder bei Arztbesuchen rum. Aber wenn Ihnen das nicht genug ist, dann gibt Ihnen dieser Text Anreize, wo Ihr Engagement besonders gefragt ist und wo sich vielleicht schon in der Nachbarschaft jemand mit denselben Interessen tummelt.

Inhaltsverzeichnis

Vereine und Kursprojekte

Wer sich immer schon in Vereinen engagiert hat, der kann sich in der Rente vollends ins Ehrenamt stürzen. Die meisten Angel-, Skat-, Boule-, Imker- und Kleingartenvereine freuen sich gerade in diesen Zeiten riesig über aktive Mitglieder. Wenn dann noch jemand bereit dazu ist, im Vorstand mitzumachen, den nächsten Ausflug oder das nächste Fest zu organisieren, kommt das meist noch besser an!

Aber auch für Menschen, die erst nach ihrem Arbeitsleben die Ruhe und Zeit für die Vereinsarbeit finden, ist der Zug noch nicht abgefahren. Wo sich das richtige Hobby und wo sich potenzielle neue Freunde, mindestens aber Bekannte auftun könnten, lässt sich einmal beim Smalltalk übern Gartenzaun herausfinden. Für die knallharte Recherche gibt es außerdem das Gemeinsame Registerportal der Länder. Dort können Interessierte online nachschauen, was für Vereine es generell in ihrer Region gibt.

Ruheständlern sowie -ständlerinnen, Rentnerinnen und Rentnern sei außerdem die Volkshochschule ans Herz gelegt. Sie bietet in wirklich vielen Städten Kurse zu allen möglichen Themen an. Teilweise gibt es auch Langzeitprojekte wie etwa Münsters Senioren-Zeitung. Schauen Sie einfach mal nach!

Seniorenbeiräte

Fühlen Sie sich und Ihre Interessen von der örtlichen Politik nicht oder nicht genug vertreten? Dann könnte genau jetzt der richtige Zeitpunkt sein, sich im Seniorenbeirat Ihrer Stadt einzubringen. Die Gruppen beraten und unterstützen ihre jeweilige Kommune und arbeiten auch mit Trägern von Altenhilfe-Einrichtungen zusammen.

nebenan.de: digital beim Nachbarn klopfen

Über nebenan.de finden sich Nachbarn, die sich bisher noch nicht auf der Straße begegnet sind – oder sich in der Anonymität der Großstadt, in der sie wohnen, nicht unbedingt unterhalten. Registriert man sich bei der Internet-Plattform, die mittlerweile mehrheitlich zu Hubert Burda Medien gehört, muss man seinen Wohnort angeben. Sobald die Nutzerin oder der Nutzer freigeschaltet ist, bekommt sie oder er Zugriff auf Informationen zur direkten oder der angrenzenden Nachbarschaft. Das kann die Verkaufe-Biete-Seite sein, Gruppen mit verschiedenen Interessen oder der Veranstaltungskalender. Es ist sogar möglich, darüber Haustier-Sitter zu finden – für den Fall, dass die normale Urlaubsvertretung selbst mal zeitgleich im Urlaub ist.

Manko: Das ganze System funktioniert nur mit der Offenlegung echter Daten. Verbraucherschützer haben sich deshalb in der Vergangenheit kritisch über nebenan.de geäußert.

Freiwilligen-Agenturen

In vielen Kommunen gibt es Freiwilligen-Agenturen. Sie koordinieren ehrenamtliche und bürgerschaftliche Arbeit. Diese können Interessierte in unterschiedlichen Bereichen leisten – je nach Neigung.

Die Bremer Freiwilligen-Agentur des Sozialen Friedensdienstes hat sich noch ein Extra-Programm für Menschen überlegt, die in Rente gehen oder schon gegangen sind. Mithilfe von „Sprungfeder“ sollen Seniorinnen und Senioren herausfinden, welche Tätigkeit sie sich für den neuen Lebensabschnitt vorstellen könnten. Vielleicht gehört dazu ja auch ein Ehrenamt? Als Beispiele nennen die Verantwortlichen auf ihrer Homepage Lesepaten für Kinder, Bühnenbilder bauen, in der Zirkusschule mitarbeiten oder auch in der nächsten Windmühle. Um zu ergründen, was für jeden individuell das Richtige ist und sich mit anderen auszutauschen, die sich in exakt der gleichen Lebensphase befinden, bietet die Agentur in Kooperation mit mehreren Coaches Orientierungsseminare an.

Swaf

Diese Abkürzung steht für Start with a friend (übersetzt: mit einem Freund anfangen). Der Verein, der mittlerweile in mehr als 20 Städten aktiv ist, bringt Menschen, die neu nach Deutschland kommen, mit jenen zusammen, die schon lange hier wohnen. „Mit der Vision, durch Begegnungen zwischen Geflüchteten und Locals Vorurteile abzubauen und soziale Netzwerke zu stärken, setzte ein Team von Freund*Innen Ende 2014 in Berlin die Idee von Tandems in die Tat um …“ (Swaf-Homepage).

Ein Swaf-Tandem dauert ein halbes Jahr lang – anschließende Freundschaften erwünscht. In dieser Zeit empfehlen die Organisatoren, etwa zwei Stunden in der Woche für Treffen einzuplanen. Was das jeweilige Team zusammen unternimmt, ist ihm selbst überlassen: reines Sprechen üben, einen Stadtrundgang, Behördengänge – was auch immer. Zusätzlich lädt der Verein zu Events ein.

Neben diesen Anlaufstellen gibt es in jeder Kommunen sicher auch noch andere und davon abweichende Angebote und Möglichkeiten, sich für das Gemeinwesen nützlich zu machen. Wer in einem Ort wohnt, in dem es ein Tierheim gibt, und sowieso gern mit Vierbeinern arbeitet, der kann dort beispielsweise mal nachfragen, ob der Gassigeh-Bedarf der Heimhunde schon komplett gedeckt ist. In wieder anderen Städten und Gemeinden sind Leihomas und -opas so stark gefragt, dass es eine Plattform gibt, die sich um die Vermittlung kümmert. Hören Sie sich einfach mal um – und dann ergreifen Sie Ihre Chancen!

Einigen generellen Informationen sowie den markierten Zitaten liegen folgende Quellen zugrunde:

Gemeinde Lilienthal (Link), Stand: 07. Juni 2022.

Freiwilligen-Agentur Bremen (Link), Stand: 08. Juli 2022.

Freiwilligen-Agentur Bremen (Link), Stand: 08. Juli 2022.

Start with a Friend e.V. (Link), Stand: 08. Juli 2022.

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Juliane Klug

Als Redakteurin liebt es Juliane, in immer neue Themen einzutauchen. Wenn sie anderen Menschen komplexe Dinge verständlich näherbringen kann, ist sie in ihrem Element. Seit dem Frühjahr 2022 sorgt Juliane im Marketing-Team von Citycare24 für Content.

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